Weshalb das FZG gegründet wurde

Zur Zeit der Gründung des FZG im Jahr 1982 gab es nicht nur wenig bis gar keine wissenschaftliche Forschung über regionale Schweizer Sprachen; die Vorstellung überhaupt, dass die Gebärdensprache eine "echte" Sprache sei, war ziemlich fremd. Fast alle Deutschschweizer Institutionen, welche sich mit der Bildung oder Weiterbildung von gehörlosen Kindern oder der Ausbildung von Lehrpersonen an diesen Schulen befassten, waren gegen die Benutzung der Gebärdensprache. Ein ausschliesslich "oraler" Denkansatz war vorherrschend, welcher beinhaltete, dem gehörlosen Kind sprechen und Lippenlesen auf Deutsch zu lehren und das Gebärden im Schulzimmer nicht zu erlaubten, weil die damalige Überzeugung darin bestand, dies würde das Kind vom Erlernen der gesprochenen Sprache abhalten. Sogar der regionale Gehörlosenbund mit seinem damaligen anfänglichen Versuchen, eine gebärdete Form von Kommunikation zu unterstützen, sprach von "Gebärden", aber nicht von "Gebärdensprache". Das private, nicht profitorientierte FZG wurde deshalb gegründet, um mit der Erforschung der Gebärdensprache zu beginnen, einer Forschung, die in öffentlichen, bestehenden Institutionen oder Organisationen nicht möglich war.

Frühe Unterstützung des FZG

Die erste, vom FZG durchgeführte Forschungsstudie (Vergleich von Dialekten in DSGS), wurde von einer Vereinigung von Biologen in Basel finanziert. Allerdings gab es auch verschiedene andere Personen, welche begeistert und bereit waren, die Idee der Gebärdensprachforschung zu unterstützen. Einige gründeten 1983 einen Verein zur gezielten Unterstützung des neuen FZG. Ein paar Jahre später änderte der Verein seinen Namen, um die Gebärdensprachforschung im Allgemeinen umfassender zu unterstützen und ist heute als "Verein zur Unterstützung der Gebärdensprache" VUGS bekannt. Da die begrenzten finanziellen Ressourcen dieser Vereinigung den grossen Rahmen von Forschungsprojekten nicht unterstützen konnten, finanzierte sie einige kleinere Projekte. Ihr Hauptbeitrag, neben der wichtigen ideellen Unterstützung, war die jährliche Publikation einer Informationsserie, welche sowohl über die Forschung des FZG als auch über Gebärdensprachforschung und Gebärdenkultur allgemein berichtete. All die Jahre hindurch bekam das FZG auch wertvolle Ratschläge und Unterstützung von Forschungskollegen in der Schweiz und dem Ausland, vor allem von François Grosjean (Universität Neuenburg), Siegmund Prillwitz (Universität Hamburg) und Gudula List (Universität Köln).

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Kleine Forschungsstudien — zum Beispiel über Dialekte in Deutschschweizer Gebärdensprache, über die Gesten von Orchesterdirigenten, über sprachbegleitende Gesten von Hörenden (‚co-speech Gestures') etc. — wurden vom FZG privat finanziert. Andere Projekte wurden in Zusammenarbeit mit Kollegen und anderen Europäischen Instituten (Rom, Bristol) durchgeführt.

Das erste grössere Projekt des FZG (Boyes Braem 1995) wurde mit einem Zuschuss des Schweizerischen Nationalfonds SNF finanziert. Anschliessende grössere Projekte, vor allem die vom SNF finanzierten, wurden in Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Seminar in Zürich (jetzt Hochschule für Heilpädagogik Zürich) und auch dem Schweizerischen Gehörlosenbund (SGB-FSS) durchgeführt. Im 2011 begann das FZG eine Kooperation mit dem Institut für Computerlinguistik an der Universität Zürich. Seit 2012 ist das FZG ‚assoziierte Mitglieds' des Züricher Kompetenzzentrums Linguistik (ZüKL) der Universität Zürich.

Danksagungen

Wir möchten uns bei den hauptsächlichen Unterstützern der FZG-Aktivitäten über die letzten drei Jahrzehnte bei folgenden Akteuren bedanken:

Der Verein VUGS hat nicht nur viele Publikationen möglich gemacht und die Finanzierung der Infrastruktur unterstützt, sondern hat auch die Weiterführung zur Umsetzung der HamNoSys Notation von Gebärden ins iLex-CH Lexikon finanziell unterstützt. Durch einen letzten Beitrag vor der Vereinsauflösung wird die Möglichkeit gegeben, zusätzliche Gebärdentexte dem iLex-CH Korpus beizufügen. Zudem war der Verein mit seinen Mitgliedern von Anfang an eine wesentliche ideelle Unterstützung für unsere Gebärdensprachforschung.

Andere Institutionen haben mehrere FZG Projekte nachhaltig unterstützt, besonders der Schweizerische Nationalfonds und die Max Bircher Stiftung.

Wir sind auch dankbar für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich (HfH) und für die Unterstützung durch das Kompetenzzentrum für Linguistik der Universität Zürch (ZüKL).

Schliesslich danken wir auch allen privaten Personen, die finanziell und ideell die Arbeit des FZG im Hintergrund unterstützt haben.